
Ich möchte euch in den folgenden Blogartikeln auf eine Reise mitnehmen. Diese Reise wird Halt machen, an den verschiedenen und wechselnden Stationen unseres weiblichen Zyklus und keine Angst, ich bin zwar Krankenschwester, aber ich werde hier nicht mit lateinischen Begriffen um mich werfen.
Ein wichtiger Hinweis ganz zu Beginn: Wenn du zum männlichen Geschlecht gehörst und jetzt denkst: "Oh, damit habe ich nichts zutun" Möchte ich dir liebevoll folgende Gedanken mitgeben. Ganz unabhängig davon, ob du mit einer Frau zusammen lebst, eine Schwester oder Tochter hast, oder Arbeitskolleginnen sich in deinem beruflichen Umfeld befinden, 50 % der Weltbevölkerung sind Frauen. Je mehr Verständnis wir für die weibliche Natur entwickeln, desto mehr dürfen wir Frauen, es uns erlauben zyklisch und in tiefer Verbindung zu unserer eigenen zu Natur leben. Dafür brauchen wir nicht eure Zustimmung, aber eure Akzeptanz unserem Körper gegenüber.
Zyklische Weiblichkeit zu leben, ist keine Schwäche, sondern eine große Stärke.
Diese hoch intelligente innere Weisheit des weiblichen Körpers, die mich immer wieder fasziniert und gleichzeitig, ich bin ganz ehrlich mit euch, in so manchen Momenten verzweifeln lässt, steht in Synchronizität, zur der im Außen zu beobachtenden Weisheit der Natur und den sich wechselnden Jahreszeiten.
Je mehr ich mich daran erinnert habe, dass auch ich ein Teil der Natur bin und somit verschiedene Zyklusphasen im Laufe des Monats erlebe, desto mehr spüre ich ein Verständnis meinen eigenen Bedürfnissen gegenüber, denn diese können sich je nach Zeitpunkt des Zyklus ganz unterschiedlich anfühlen.
Wir starten heute nicht mit dem physiologisch korrekten Beginn des Zyklus, denn was ist eigentlich der Anfang? Der Eisprung oder doch der erste Tag der Periode? Von solchen "Normen" möchte ich uns befreien, denn wir starten mit der Zyklusphase in der ich mich grade selbst befinde. Die für mich schwierigste, aber jeden Monat aufs Neue, Erkenntnis reichste Zyklusphase, die Lutealphase, die Zeit nach dem Eisprung und vor der Menstruation.
PMS = Powerful menstrual Syndrom
Diese Phase stellt ein Ebenbild der Jahreszeit Herbst dar. Es wird in der inneren Welt oft grauer, Frauen haben das Bedürfnis sich zurück ziehen zu wollen und weniger unter Menschen zu sein. Das ist die Zeit des Zyklus, an dem sich Schattenthemen mir voller Wucht zeigen möchten. Dies verstärkt sich noch da dadurch, dass wir weniger Energie haben, als wir es von uns kennen und nicht so schön voller Tatendrang "funktionieren" können, wie unser Geist und ja das ist die Wahrheit, die Welt da draußen, es gerne von uns möchte. Alles fühlt sich schwer und anstrengend an, als würden wir mit angezogener Handbremse in den fünften Gang schalten wollen. Gleichzeitig nehme ich ganz persönlich so eine unglaubliche Unausgeglichenheit in meiner Gefühlswelt war. Einerseits bin ich sehr dünnhäutig, kann wegen jeder Situation weinen, zum anderen bringen mich meine Liebsten in Sekunden auf 180, dass ich am liebsten impulsartig durch die Decke gehen möchte...Danach bin ich wieder traurig, weil ich sie doch unglaublich lieb habe und es mir leid tut, so schnell genervt zu sein. Wer kennt's?
Im Laufe der Zeit durfte ich erkennen, dass auch diese Phase ein großes Geschenk für mich darstellt. Mein Körper zwingt mich förmlich dazu innezuhalten, zu reflektieren und mich aus der Welt rundherum zurück zu ziehen. Gleichzeitig bin ich Mama, ich kann meinen Kindern nicht sagen: "Sorry ihr Zwei, die Mama hat PMS ich ziehe mich jetzt für 3-4 Tage zurück um stundenlang zu reflektieren und meditieren."
Aber Mama und eine viel beschäftigte Frau zu sein, ist kein Grund nicht gut für sich selbst zu sorgen.
Sprecht in dieser so sensiblen Zeit mit euren Liebsten, wann im Laufe des Tages kannst du dir eine Auszeit nehmen? Verändere deine Sichtweise vom Optimieren und noch mehr Erledigen, hin zum wieder Akkus aufladen und für dich selbst da zu sein. Wir werden im Laufe unserer Reise durch den Zyklus sehen, dass auch wieder ganz andere Zeiten auf dich warten, in denen du voller Tatenkraft deinen Projekten nachgehen kannst.
Ich nenne es persönlich Powerful menstrual Syndrom, weil ich in dieser Phase alles auf dem Tablett serviert bekomme, was ich in den letzten Wochen zwar unterbewusst gespürt aber gekonnt ignoriert habe. All diese Dunkelheit und Schwere die sich in uns allen befindet, möchte nun mit aller Kraft gefühlt werden.
Macht das Freude und fühlt sich angenehm an? Nein.
Macht es Angst und lässt eine leise Ahnung aufkommen, dass nun doch Schritte notwendig sind, hin zu Veränderungen in deinem Leben? Ja.
Ich verbinde alle Zyklusphasen mit einem Archetyp, Archetypen sind Urformen der menschlichen Existenz und weisen auf einen ganz bestimmen Prozess hin, in unserem Leben.
In der herbstlichen Phase des Zyklus ist es die Hexe, diese weiß um ihre bedingungslose Kraft, auch im undurchdringlichsten Nebel, das Licht zu sehen. Sie erinnert dich daran, dass alles was dich umgibt Energie ist und sie hat gelernt, dass sie diese durch ihr Sein beeinflussen kann. Nichts anderes als das, ist Magie. Die Hexe kann einem auch Angst einflößen, denn sie ist stark, unabhängig und lebt ihre Gefühle. Sie weiß, wer sie ist, was sie kann und was sie möchte. The wild Witch.
Und da in der Vergangenheit genau diese Magie uns aus Furcht und Unverständnis abgesprochen und in den schlimmsten Formen "ausgetrieben" wurde, ist da der wütende Schrei der Hexe in dir und jeder einzelnen Frau, vor allem in dieser Phase, wird dieser noch eindringlicher. Jahrtausende von struktureller Erniedrigung der Weiblichkeit liegt hinter uns, wir denken oft, dass hat nichts mehr mit uns zutun, aber alle Erfahrungen unserer Ahnen, sind auch als Erfahrungen in uns abgespeichert. Und auch wir heute, als weiblicher Teil der Gesellschaft, sind weiterhin auf unserer Reise und noch längst nicht am Ziel angekommen.
Unsere Ahnen stärken uns aus der Vergangenheit den Rücken, es in einer neuen Welt anders zu machen, für die Töchter und die Zukunft dieser Welt.
Alles beginnt bei der Frau. Das Leben und die Veränderung hier auf diesem Planeten.
Durch den Schmerz hin zur Heilung.
Das schaffen wir nicht alleine und ohne die Männer dieser Gesellschaft.
Das schaffen wir nur gemeinsam.
Verbindung statt Trennung.
Passend zum Thema, habe ich dir eine wunderschöne Meditation zum Reflektieren und Los lassen, passend zum heutigen Vollmond, aufgenommen.
Embrace your inner wild witch.
Eure Marlen
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